Freitag, 15. Januar 2010

Realismus

Realismus (ca. von 1848 bis 1890)

Philosophischer Hintergrund (Ideengeschichte):

Die Philosophie hinterließ einen großen Eindruck in der Epoche des Realismus. Man geht davon aus, dass die Welt und alle Dinge völlig unabhängig von der Vorstellung, die wir von ihnen haben, existieren. Das bedeutet entweder, dass die Dinge nur als Ideen außerhalb der erfahrbaren Welt wirklich sind. Oder dass die Dinge in der Welt existieren, wir sie aber durch den Schleier unserer Vorstellung oft nur undeutlich erkennen können. Der Grundgedanke des Realismus ist die Tatsache, dass ohne die Annahme einer realen Welt unser gesamter Lebenszusammenhang, alle Erfahrungen und Handlungen, vollkommen unbegreiflich wären. Die wichtigste Frage des Realismus ist weniger, wie, was oder wem Realität zukommt, sondern die einfache Feststellung, dass überhaupt etwas ist.


Fünf bekannte Autoren des Realismus:

Theodor Storm – Der Schimmelreiter (Novelle 1888)
Charles Dickens – Oliver Twist (Roman 1837)
Gottfried Keller – Kleider machen Leute
Lew Tolstoi – Krieg und Frieden
Mark Twain – Die Abenteuer des Tom Sawyers


Charles Dickens:

Geb. 07. Februar 1812 in Landport, England. Arbeitete zunächst als Journalist, bis er sich der Schriftstellerei zuwandte. Am 09. Juni 1870 starb Charles Dickens an einem Schlaganfall.
Er veröffentlichte das Buch Oliver Twist 1837.

Weitere Werke:
Eine Weihnachtsgeschichte
David Copperfield


„Oliver Twist“

Das Buch handelt von Oliver Twist, einem Waisenkind, das in einem Armenhaus geboren wird. Bei seiner Geburt stirbt die Mutter. Bis zu seinem siebten Lebensjahr wird er in einer staatlichen Anstalt für elternlose Kinder beaufsichtigt. Danach lebt er in einem Armenhaus. Kurz danach geht er bei einem Sargmacher in die Lehre. Der zweite Lehrling macht Oliver das Leben schwer, was auch der Grund dafür ist, dass Oliver flüchtet. Auf dem Weg nach London trifft er einen Jungen, der ihm bereitwillig Essen und Unterkunft bietet. Was Oliver nicht weiß, ist, dass er mit seinem Vertrauen, welches er seinen neuen Freunden gibt, in eine Bande von Schwerkriminellen eingeführt werden soll. Als Oliver zum ersten Mal mit auf einen Raubzug gehen soll, versucht er zu fliehen und wird von einem älteren Herrn aufgenommen. Als Oliver für diesen in die Stadt gehen soll, wird er von der Gangsterbande verschleppt. Unter Todesandrohungen wird Oliver gezwungen bei einem Hauseinbruch mitzuwirken. Bei diesem Überfall wird er angeschossen und später von der Familie, dessen Diener auf ihn geschossen hatte, aufgenommen. Diese Familie bekommt auch heraus, wer seine Eltern waren und dass er Anspruch auf eine beträchtliche Summe Geld hat, die sein Vater ihm vererbt hatte. Am Ende der Geschichte wird die Hetzjagd beschrieben, bei der die Gangster verhaftet und später erhängt werden, welche versuchten Oliver zu einem Dieb zu machen. Mit "Oliver Twist" wies Charles Dickens als Erster auf die gesellschaftlichen Missstände der damaligen Zeit hin und schaffte es, ein Umdenken der Bevölkerung zu erwirken. Das Buch verdeutlicht den gesellschaftlichen Unterschied zwischen arm und reich und spiegelt die politischen Verhältnisse wieder. Die Schilderungen der Brutalitäten gegenüber den Armen und Schwachen sind oft so absurd, dass man sie kaum glauben mag. Kinderarbeit, Ungerechtigkeit, Hunger und Tod waren damals die Regel. Nach Erscheinen des Romans wurde erstmals das Armengesetz diskutiert. Das Buch ,,Oliver Twist`` ist ein anschauliches und bewegendes Beispiel englischer Zeitgeschichte.

Hintergründe des Realismus:

Die Revolutionen in Europa um 1848:
Zu Beginn der Epoche des Realismus gab es nahezu in jedem europäischen Staat Aufstände der Bevölkerung. Besonders schlimm waren Frankreich, Deutschland und Österreich betroffen.Der Anlass für die Aufstände war, dass ein Großteil der Bevölkerung kein Wahl- und Mitspracherecht hatte.

Kriege in Europa:
Neben den Revolutionen in den Ländern Europas gab es auch viele Kriege in den Jahren des Realismus. 1862 übernahm der deutsche Ministerpräsident Otto von Bismarck die preußische Regierung um Preußen zur Großmacht zu machen. Es kam zum Krieg mit Dänemark. Auch gegen Frankreich führte Deutschland Krieg (zwischen 1870-1871). Frankreich verlor den Krieg und mußte Elsaß und Lothringen an Deutschland abtreten. Bald war Deutschland zu einer Großmacht mit 41 Millionen Einwohnern geworden.


Kolonialisierung des Ostens:
Eine weiterer wichtiger Geschichtsabschnitt in der Zeit des Realismus war die Kolonialisierung des Ostens. Geschwächt durch den verlorenen Krieg, versuchte Frankreich durch Erwerbung neuer Kolonien sein Ansehen in der Welt zu verbessern. Aber auch die Engländer waren nicht untätig. Sie kolonialisierten Ägypten und später den Sudan. Ab 1880 begannen fast alle europäischen Länder, Teile Afrikas zu besetzen.


von Vanessa Neubert, Janine Baierlein, Annabelle Opel


Quelle: Wikipedia und eigenes Wissen, www.pohlw.de

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